Digitale Defizite bei Hausgeräte- Marken

Digitale Defizite bei Hausgeräte- Marken

Eine Vergleichsstudie der Universität St.Gallen zeigt bei Hausgeräten eine hohe Marken-Präsenz in Social Media und ein breites Angebot mobiler Services. Bei der Ausgestaltung und Integration der digitalen Angebote besteht allerdings noch Nachholbedarf.

Eine Facebook-Seite und Apps mit Rezeptsammlungen sind zwar nett, aber nicht wirklich kaufentscheidend. Einen tatsächlichen Mehrwert für Kaufinteressenten und zusätzliche Umsätze erzielen weiße Waren eher durch eine clevere Vernetzung mit Fachhändlern. Die Cross-Channel-Integration ist aber noch gering bei den 20 untersuchten Marken. Für die Vergleichsstudie hat das Institut für Marketing die digitalen Aktivitäten von den weltweit umsatzstärksten und zwei Schweizer Marken analysiert (vollständiger Ergebnisbericht).

Nahezu alle Marken sind im Social Network aktiv.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Digital Marketing & Sales Channel Monitor zu den 20 analysierten Hausgeräte- Marken im Überblick:
Nahezu alle sind auf Facebook (95%), Twitter (100%), Instagram/ Pinterest (95%) und YouTube (100%) aktiv. Ihre Profile haben die Marken i.d.R. direkt auf der Startseite ihrer Website verlinkt.
65 Prozent der Marken haben ihre Website für mobile Endgeräte optimiert. Ähnlich weit verbreitet sind Apps (70%), wobei das Spektrum von Kochtipps bis zur Fernsteuerung der Hausgeräte reicht.
Längst nicht alle Marken unterstützen Interessenten bei der Kaufentscheidung mit Wunschlisten (45%) oder der Möglichkeit zu Produktvergleichen (75%).
Bei keiner der untersuchten Marken sind die Hausgeräte direkt online bestellbar. Immerhin bieten 45 Prozent einen eigenen Online-Shop für Ersatzteile oder spezielle Reinigungsprodukte.

Weiße Waren – zusätzliche Umsätze erzielen durch eine clevere Vernetzung mit Fachhändlern.

Die Integration von Online- und Offline-Kanälen begrenzt sich meist auf den Filialfinder (60%). Kaufinteressenten können nur vereinzelt auch die Produktverfügbarkeit bei lokalen Händlern prüfen (25%) oder die Produkte online bzw. zur späteren Abholung bei den lokalen Partnern bestellen (10%).

 

Digital Marketing and Sales-Channel-Monitor

Die Vergleichsstudie zu weißen Waren ist nach Untersuchungen zum Schweizer Detailhandel und zu Luxusmarken bereits die dritte Ausgabe des Digital Marketing & Sales Channel Monitors der Universität St.Gallen. Auch darüber hinaus forscht und lehrt das Institut für Marketing seit Langem intensiv um Einsatz und zur Integration digitaler Marketing- und Verkaufskanäle. Mit regelmäßigen Publikationen, Studytrips, Praxisprojekten und Weiterbildungsangeboten möchten die Forscher den digitalen Transformationsprozess in Unternehmen nicht nur wissenschaftlich dokumentieren, sondern aktiv unterstützen.

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Autorin(nen) / Autor(en):
Direktor des Instituts für Marketing der Universität St. Gallen
Universität St. Gallen